Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass es hier auch sehr viel geregnet hat und dies auch seine Spuren hinterlassen hat. Zuerst kam ein massives Gewitter mit viel Regen und ein wenig Hagel. Der Hagel hat zum Glück nur seine Zähne gezeigt und keinen relevanten Schaden angerichtet. Der Regen dagegen war schon sehr heftig und so ist mit dem Oberflächenwasser auch eine ganze Menge Erde mit abgeschwommen. Die Erde konnten dann alle Maisbacher im Dorfkern bewundern. Die Kanalisation war auch schnell voll bzw verstopft. Alles ging aber recht glimpflich aus. Dies lag sicherlich auch daran dass es früher Abend war und alle Dorfbewohner mit anpackten und die Gullis freihielten oder selbständig öffneten. Nachts kam dann die Feuerwehr und am nächsten Morgen war wieder fast alles wie immer.

 

Dann kam die Nacht auf Montag!

Maisbach schlief als der Starkregen zwischen 4 und 5 Uhr morgens kam. Keiner war da um die Gullis frei zu halten. Im Ortskern vor dem Hofladen ist dann einiges des Wassers in die alten Hofgebäude geflossen und hat sich seinen Weg gebahnt:

Als wir mit putzen fertig waren rief Jan vom Stift Neuburg bei Markus an und fragte ob er mit seinen Tieren zu uns kommen kann. Gewaltige Wassermengen rissen dort einen Teil der Zufahrtsstraße weg und flossen in den mit Tieren vollbesetzten Stall. Die komplette Melktechnik sei verwüstet und …. Er fragt ob er seine Herde mit Bulle (15 Tiere) zu uns bringen kann. Und so kam gegen 14:00 die erste Fuhre mit seinen Tieren zu uns und bis zur Abendstallzeit rollte der zweite LKW mit den Tieren auf den Hof. Da die Tiere an diesem Tag noch nicht gemolken waren, hatten sie alle sehr volle Euter und waren total durch den Wind. Nachdem wir unsere Kühe gemolken hatten, waren wir weitere 5 Stunden mit unseren neuen Feriengästen beschäftigt. Diese mussten sich im Stall, mit den neuen Bauern und dem neuen Duft erst einmal anfreunden. Am nächsten Morgen haben wir das „Ferienprogramm“  in 2,5 Stunden geschafft und sind sehr optimistisch, dass das Melken in den nächsten Tagen auch noch besser gehen wird.

Soweit mal von hier.

 

Update 8. Juni:

vielen Dank für die große Anteilnahme nach den Überschwemmungen in Maisbach und die Kraftwünsche für unseren„Feriengäste“. Die Damen und der stolze Herr haben sich bei uns gut eingewöhnt und sind mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Stalldienstes geworden. Auch wenn alles länger dauert und uns aus unserem gewohnten Schaffen heraus geholt hat, fühlen wir uns doch immer noch gut mit der Entscheidung den Kühen vom Stift Neuburg geholfen zu haben. In rund 284 Tagen werden wir zwei bleibende Erinnerung im Stall haben, denn der Bulle Max hat jetzt schon zwei mal die Gelegenheit gehabt eine von unseren Damen begatten zu dürfen und so könnte es sein, dass wir (bis jetzt) zwei Mischlingskälber bekommen. Max stammt nämlich von der Rasse der Angusrinder ab und ist tief schwarz. Wir sind auch gepannt, ob die Kälbchen Hörner haben werden. Die Angus sind eine Fleischrasse die genetisch hornlos ist und unsere sind ja traditionell mit Hörnern. Die Aufräum- und Renovierungsarbeiten beim Stift Neuburg sind in vollem Gange und so könnte es sein, dass die Tiere nächste oder übernächste Woche wieder heim dürfen.

Auf den Wiesen wächst das Gras und wir haben die meisten „Silowiesen“ schon gemäht. Es stehen jetzt noch die Heuwiesen an, aber dafür brauchen wir Heuwetter. Diese Wetterphase sollte mindestens drei Tage schönes Wetter mit sich bringen und das ist gerade etwas schwierig. Also ist Geduld gefragt.

Diese Woche wird auch das Stalldach fertig werden. Die Arbeiten haben sich aufgrund des Unfalls vom vergangen Jahr und den vollen Auftragsbüchern unserer Dachdecker verzögert.

Die Gemüsefelder waren nach dem starken Regen sehr verschlemmt und wir sind immer noch dabei die Netze und Fliese von der Erde zu befreien. Diese Woche konnten wir die ersten Frühkartoffeln ernten.

Liebe Grüße aus Maisbach
eure Landwirte