Anfang Januar wurde der Markushof von vier Vertretern der SPD Baden-Württemberg besucht, die im Rahmen ihrer Klausurtagung in Rauenberg die Solawi kennenlernen wollten. Empfangen wurden die Politker an einem Mittwochnachmittag von Landwirt Michael und vier Mitgliedern der Gemeinschaft. Die Delegation der SPD bestand aus Gabi Rolland, Vorsitzende des Umweltausschusses im Landtag, Ernst Kopp, Agrarpolitischer Sprecher, Georg Nelius, Sprecher für Verbraucherschutz, und Nils Opitz-Leifheit, Berater für Umwelt, Energie, ländlicher Raum und Verbraucherschutz der SPD Landtagsfraktion.

Im Packraum, den Michael als „den Ort an dem Solawi und Landwirte aufeinandertreffen“ beschreibt, wurden Fragen zur Entstehung und Organisation innerhalb der Gemeinschaft besprochen. Da einige der Politiker einen persönlichen Bezug zur Landwirtschaft haben, interessierten sie sich speziell für den Umgang mit Ernteausfällen und die Besonderheiten, die sich für die Landwirte ergeben. Von den Mitgliedern wollten sie die Motive zum Eintritt erfahren und wissen wie sich Essverhalten und Bewusstsein seitdem verändert haben. Die Tatsache beeindruckte, dass durch die Solawi mittlerweile drei Familien ihren Lebensunterhalt verdienen und ein kleiner Hof in der heutigen Zeit optimistisch in die Zukunft schauen kann. Auch aktuelle Themen, die die Gemeinschaft beschäftigen kamen zur Sprache, als wir von den Schwierigkeiten berichteten Förderungen für einen möglichen E-Radlader zu bekommen. Ebenso entstand eine Diskussion über zukünftige Rechtsformen für die Solawi.

Im Kuhstall wurden trotz der durchaus niedlichen Kälber Probleme besprochen, die sich durch die Zentralisierung des Schlachtgewerbes und das Verbot von Hofschlachtungen ergeben. Von Seiten der Solawi konnten wir den Abgeordneten Kritik an der zunehmenden Industrialisierung und Exportorientierung in der Landwirtschaft mitgeben, die durch die Gesetzgebung gefördert wird. An diesem Nachmittag gab es für uns die Möglichkeit interessante Gespräche zu führen und unsere Anliegen anzubringen – von der Tierhaltung bis hin zur Entwicklung des ländlichen Raumes.