Es gibt so Augenblicke.. du hast gerade einen Weg mit vielen Hindernissen hinter Dir und vor dir noch ein paar ungeklärte Fragen, aber dann kommt auf einmal dieser Punkt, an dem sich schon mal die Gewissheit in dir ausbreitet, das Richtige getan zu haben und die Zuversicht, dass die Sache gut ausgehen wird. Du hältst an, mitten im Gang der Geschehnisse, und du merkst plötzlich wie dieses Gefühl in dir aufsteigt, mit einer sanften Unaufhaltsamkeit und dich ausfüllt.

Aber zuvor  kam die Frage an Daniel vom  Mittwoch vormittag: „Lässt Du heute die neue Beregnungsanlage Probe laufen?“  Die Antwort: „Ja, aber erst so um 17 Uhr – ich schick Dir ’ne SMS.“-  Die SMS lautete: „Es wird wohl 19 Uhr“.  Um 19 Uhr denke ich mir: ich fahre einfach mal hin, auf gut Glück, ins Daisbachtal.

Am Ortausgang Maisbach, auf der Baiertaler Straße, ist Stop. Da geht ein Schlauch quer über die Fahrbahn. Ich fahre vorsichtig über die Überbrückungen. Hoppla, denke ich mir, die Zuleitung liegt ja schon. Und das ist die Voraussetzung für alles. Vom Anschluss am Stall, über den Maisbach, die Baiertaler Straße, den Hang hinauf, auf den Buckel,  zum Zwischenspeicherfass und der Pumpe. Bei unserer Anbauweise müssen wir eben mobil sein. 

Unten im Daisbachtal stehen dann der alte Fendt-Traktor, daneben die nagelneue rote Beregnungstrommel, ausgerollt, mit ihrem  mobilen Sprenkler auf der anderen Feldseite, und vom Hügel herunter schlängelt sich die Zuleitung – viele Grüße vom Stall. Aber wo ist Daniel?  Das Handy gibt Auskunft: „Ich bin auf dem Buckel.  Ich komme.“  Und dann erscheint Daniel oben auf der Kuppe, als Silhouette gegen den abendlichen Himmel und steigt den Weg herunter, neben dem silbern glänzenden Zuleitungsschlauch. Ein filmreifer Auftritt. Und der Schauspieler weiß von nichts.

Und dann ist Premiere: der Fendt läuft an. Der Fendt  ist Pumpe.  Und dann spritzt es – zunächst allerdings nur aus einem Leck in der Zuleitung. Aber der Druck steht, und dann sieht man es auch hinten, auf der anderen Seite  des Feldes:  der Regner arbeitet.. und wie!- Ein starker, aufgeschlegelter Strahl, der gut  4 Beetbreiten nach beiden Seiten hin abdeckt. Der Sprenkler ist auf einen fahrbaren Bügel  montiert, der auf Beetbreite eingestellt ist und dessen Räder in den Spurrillen für den Traktor laufen. Auf diese Weise kann die Schlauchtrommel, den am anderen Feldende aufgestellten Regner während des Beregnungsvorgangs  langsam an seinem Schlauch wieder zu sich zurück ziehen.  Und – ich kann es bezeugen – das tut sie auch. Millimeter um Millimeter wickelt sie den Schlauch auf, mit einer schier endlosen und zugleich unerbittlichen Geduld, wie ich sie bei einer landwirtschaftlichen Maschine sonst noch nicht erlebt habe.

In anderen Worten: die Beregnungsanlage funktioniert. Premiere gelungen. Und während Daniel und ich so am Feldrand standen und uns unterhielten, hatte ich den Eindruck: dies ist genau das Gerät, was wir in unserer Lage gebraucht haben. Und da ist es dann eben passiert.. wie gesagt:  „..es gibt so Augenblicke..“ (siehe oben).. und dies war genau so ein Augenblick.

P.S. Vielen Dank, Daniel, für Deinen unermüdlichen Einsatz in der Sache!