Ein Hoffest ist immer etwas Besonderes. Das versteht sich von selber. Aber in einer Situation, wo sich inzwischen bei uns dank Corona die meiste Kommunikation nur noch digital abspielt, kommt noch eins hinzu: das Hoffest ist „live“. Das merkt man spätestens dann, wenn man im Packraum vorm Buffet steht und in die verschiedenen selbstgemachten Köstlichkeiten hineinbeißt: Kuchen, Quiche, Gebäck, Salate. Es war einfach ein Genuss. Und überall Gespräche zum Anfassen, ob nun am Buffet  oder an den Tischen. Eine entspannte Atmosphäre. Die Kids konnten Dosen umwerfen oder Seifenblasen produzieren. Selbst die unvermeidliche Pfütze um den Hofgulli herum konnte zwischendurch ihre magische Anziehungskraft beweisen, indem sie beim richtigen Alter Spontanschmuddeln provozierte. Im Hintergrund automatisch durchlaufend: Peters Solawi-Dia-Dauershow.

Und dann kam Kathleen mit ihrer Gitarre und ihrer wunderbaren professionellen Stimme. Alles ganz „easy“ aber zugleich doch voller Ausdruck und mit einer ganz eigenen Rhythmik, die sich unwillkürlich bis in die Finger – und Fußspitzen der ZuhörerInnen hinein fortpflanzte. Das Programm: zwei relativ bekannte Songs („You’ve Got a Friend“ von James Taylor und „Dust in the Wind“ von Kansas) aber auch 2 eigene („Welcome to the World“ und „Unknown“). Das Publikum ließ sich gern in ihren Bann ziehen.  Der Beifall kam wie von selbst.

Kathleen: „Mit 8 habe ich angefangen, Gitarre zu spielen, und noch in der Schule begonnen, Lieder zu schreiben. Drei Alben und eine Menge Lebenserfahrung später verspüre ich jetzt wieder den Wunsch, die Songs  mit anderen zu teilen. Zum einen wird es eine professionelle CD/Platte mit Bandbegleitung und ausgewählten Songs von den drei Alben geben (voraussichtlich 2024) und zum anderen kleinere Auftritte wie auf unserm Hoffest.“ Vielen Dank, Kathleen! Deine Musik hat sehr zur Atmosphäre unseres Festes beigetragen und klingt bei den einen oder anderen TeilnehmerInnen sicher noch nach. Und viel Erfolg bei der Aufnahme!

Zum Abschluss dann: Daniels Führung durch den Stall. Das war eine spannende und zugleich unterhaltsame Angelegenheit. Da ging es nicht nur um Einzelheiten der täglichen Stallroutine. Es ging auch um die Zuchtkriterien für die Herde mit dem Ziel, eine bestimmte Balance von Milch und Fleisch in Menge und Qualität zu erzielen sowie um die Eignung für die Weidehaltung. Und es ging auch um Dinge im Hintergrund, die man als  Besucher nicht wahrnimmt, etwa die charakterliche Zusammensetzung unserer Herde, die interne Rangordnung aber auch um die Frage: Was tun, wenn sich herausstellt, dass bestimmte Kühe einfach nicht in die Herde hineinpassen. Das waren Einblicke, bei denen man einerseits lachen oder schmunzeln konnte, weil man nur allzu oft sich selber im Verhalten der Tiere wiedererkannte. Zugleich aber ging es dabei auch um Leben und Tod und die Verantwortung des Bauern in dieser Frage. Die ganze Palette eben. Vielen Dank, Daniel für diese abwechslungsreiche Führung und überhaupt für Deine vorausschauende Arbeit mit dem „lieben Vieh“.