Wie unser Landwirt Michael die Zeitumstellung erlebt:
Am 26. März ist es wieder soweit und die Uhr wird auf die Sommerzeit umgestellt. Wir werden immer wieder gefragt, wie dies für die Kühe und uns als Landwirte ist. Die Kühe sind Gewohnheitstiere und würden den Melk- und Fütterungsrythmus von sich aus nicht umstellen. Sie lieben die Konstante und hätten sicher nichts dagegen auf die Zeitumstellung zu verzichten. Allerdings sind unsere Damen recht gnädig und haben in ihren Eutern immer noch so viel Platz um eine Stunde hin oder her gut auszuhalten, ohne dass der Druck zu groß wird. Es kann auch so mal vorkommen, dass die Kühe früher oder später gemolken werden, wenn es bei uns einen Grund gibt, wie z.B. Heu machen, Gemüse pflanzen und ernten oder es wichtig ist eine Arbeit fertig zu machen. Ich würde die Auswirkung der Zeitumstellung bei unseren Kühen nicht zu hoch bewerten.
Was macht sie uns Landwirten aus?
Natürlich bringt uns eine Stunde hin oder her immer etwas aus dem Rhytmus, auch wenn es „nur“ die Kinder sind, die sich an eine Stunde länger oder eben kürzer schlafen gewöhnen müssen. Was ich aber sehr faszinierend an der Zeitumstellung finde ist das unterschiedliche Wahrnehmen des Morgens. Zur Zeit sind die Vögel schon völlig aus dem Häuschen, wenn wir morgens um 6 Uhr in den Stall gehen. Nach der Zeitumstellung in die Sommerzeit haben wir das Glück das Erwachen der Natur um diese Uhrzeit ein zweites mal erleben zu dürfen. Das Gleiche findet dann im Herbst statt, wenn wir nach der Zeitumstellung erneut einen Sonnenaufgang während der Stallzeit erleben dürfen, jedoch mit einer völlig anderen Stimmung als jetzt im Frühling. Dies ist sehr spannend, denn ohne die Zeitumstellung würden wir genausowenig wie die Kühe die Melkzeiten morgens um eine Stunde vorverlegen.