Die Idee

Die Landwirtschaft – nicht das einzelne Lebensmittel – wird finanziert

Die kleinbäuerliche Landwirtschaft ist europaweit durch den globalen Preisdruck in ihrer Existenz bedroht. Viele Betriebe können vom Anbau der Nahrungsmittel schlicht nicht mehr leben und müssen daher ihre Höfe aufgeben. Diese Problematik betrifft nicht nur die herkömmliche Landwirtschaft, sondern ebenfalls Bauern und Bäuerinnen, die sich auf Bio-Produkte spezialisiert haben.
In der solidarischen Landwirtschaft tragen mehrere Privathaushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten. Durch den persönlichen Bezug zueinander erfahren sowohl die Erzeuger*innen als auch die Konsument*innen die vielfältigen Vorteile einer nicht-industriellen, marktunabhängigen Landwirtschaft.

Die Essenz dieser Beziehung ist: Der Hof ernährt die Menschen in der Solawi und alle teilen sich die damit verbundene Verantwortung, das Risiko, die Kosten und natürlich auch die Ernte. Die Beziehung zwischen einem Hof und einer Solawi-Gemeinschaft beruht auf Vertrauen – beide Seiten sollen sich längerfristig gut vertragen! Aus diesem Grund wird in der Regel kein rechtlich bindender Vertrag geschlossen.

 

Unsere Solawi arbeitet fair und nachhaltig

Netzwerk, Solidarische Landwirtschaft Eine mögliche Antwort auf oben genannten Missstand bietet die Solidarische Landwirtschaft (kurz „Solawi“). Der Bauer beziehungsweise die Bäuerin kann durch die solidarische Unterstützung nachhaltig wirtschaften, ohne sich oder den Boden auszubeuten, während die Gemeinschaft qualitativ hochwertige Nahrungsmittel aus der Region erhält – verpackungsfrei und ohne lange Transportwege. Somit entsteht die Möglichkeit, kleinbäuerliche Strukturen, die unter anderem für den Naturschutz extrem wichtig sind, längerfristig zu stärken und zu sichern.
Dieses Konzept wurde bereits auf vielen Bauernhöfen weltweit erprobt und hat sich erfolgreich bewährt – auch bei uns. Das Prinzip der direkten Verbindung zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen wird je nach Ort und beteiligten Menschen unterschiedlich, jedoch immer gemeinsam, ausgestaltet. Was überall gleich bleibt, ist das Bestreben um eine Art des Landwirtschaftens, die das Wohlergehen der Menschen, der Tiere und der Mitwelt als höchste Priorität setzt.

→ Details zum Konzept auf der Seite des bundesweiten Netzwerks Solidarische Landwirtschaft

 

Die Gründung unserer Gemeinschaft

Die Attac-Gruppe Heidelberg startete im Frühjahr 2011 die Initiative zur Gründung einer Solidarischen Landwirtschaft in Heidelberg. Über einige Monate hinweg wurde um Mitinteressent*innen geworben sowie nach Höfen im Umland Ausschau gehalten, mit denen sich eine Solawi verwirklichen lassen könnte. Zu diesen Höfen gehörte auch der → Markushof, mit dem unser Projekt Ende 2011 dann auch tatsächlich gestartet wurde.